2016/06/03

x-cezz: punk aus stuttgart von 1981 mit massenhaft fucking ohrwürmern und keiner weiss wer das ist

ahallahright! this is stuttgart, not los angeles or boston or hamburg! das hier habt ihr noch nie gehört; alles andere schon. im nachlass von albrecht/d. ist dieses tape aufgetaucht, ohne cover, ohne tracklist, ohne plan; und es ist wunderbar. eine der vergessensten bands der hohen zeit der stuttgarter punk-szene der späten siebziger und frühen achtziger jahre. nur sehr wenig ist bekannt über X-CEZZ; das internet zum beispiel hat keine ahnung von ihnen, und ihr müsst mir einfach glauben; weil ich war dabei; für sekunden zwar nur, aber ich weiss ein paar dinge; aber auch nicht viel, also eigentlich kaum was.

sortieren wir das doch mal: X-CESS waren um 1981 herum in stuttgart aktiv; sie gehörten zu der szene, die sich immer wieder und andauernd und fortwährend in der spinne traf; in der spinne, dem klettersitzgerüst in der nähe, doch fernab der stuttgarter uni; nicht weit vom bense-institut; nah und fernab wie er. wer bei der band mitgespielt hat; das weiss ich nicht. der gitarrist und sänger war jedenfalls oliver neitzel, der dann später, gegen 1982 und 1983, auch bei autofick und zimt auftauchte, der mit mir und MLK 1983 den krach der raureiter verantwortete, und der mit mir, luigi und mine in der wunderbaren band 'die mütter' spielte (viele später von uns genutzte melodien sind hier bereits angelegt); und der dann später mit le marquis bei 'die sache' spielte. und man hört es sehr deutlich, dass er es ist. über den rest der band weiss ich absolut nichts mehr; irgendwo klingelt im hinterkopf eine verbindung zu den fliehenden ägyptern; das kann aber auch völliger quatsch sein.

X-CESS jedenfalls spielten genialen power-pop-punk mit zumeist deutschen texten, laut und ohrwurmig. ich erinnere mich immer wieder gerne daran, dass ich bei einem ihrer konzerte im keller vom stuttgarter arbeitslosenzentrum (SALZ) auf die bühne geholt worden bin und bei 'zewa, wisch und weg' mitsingen durfte. an mehr allerdings erinnere ich mich nicht.
doch bei der durchsicht und nachbearbeitung dieser kassette aus dem nachlass von albrecht/d. waren mir zumindest die meisten texte auf einen schlag nach fast vierzig jahren wieder bewusst, und ich konnte mitsingen. einige melodien gehen mir seitdem nicht mehr aus dem kopf; und das ist wunderbar. diese kassette mit übungsraumaufnahmen übrigens rumpelt und eiert und schwankt und weiss manchmal nicht so recht; aber dies ist nun mal alles was von dieser wunderbaren band bis in die gegenwart überliefert ist. enjoy or die!

wir hören also X-CESS, so wie sie waren; ein paar der stücke könnt ihr direkt anhören (mausklick auf den titel; ihr wisst ja hoffentlich, wie das geht); den rest müsst ihr bitteschön downloaden:

01 - do, honey, do
02 - sid vicious
03 - zeitbombe
05 - humphrey bogart
07 - hass
08 - wegwerfkinder
09 - jeder will was von dir
10 - zehn kleine negerlein
11 - todesfuge
12 - wirrstrumental
13 - moderne liebe
14 - du bist noch nicht tot? (version 2)
15 - dieses haus ist besetzt
16 - tote stadt
18 - leere und kälte
20 - alfred
21 - der schwarze mann
22 - turkish reggae
23 - strummental

(mp3, 126 mb, scans included, direct download)


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