'vater, mutter, kind!' tönte es in stuttgart, als die 'demo für alle' mit protofaschistischen parolen durch die strassen stuttgarts zog: bleiberecht im uterus, keine macht für niemand ausser vati, hoch die christliche pädophilie, glutamat ist böse: so zogen die fundamentalisten über die planie und die staatsgalerie zur oper. die hauseigene antifa rannte wie immer höchst empört in den polizeikessel, die normalisten schüttelten den kopf über so viel dummheit und die künstlergruppe 'die hirschen' gab wie üblich dem frieden eine chance: wir (man beachte bitte den geschickten perspektivwechsel) nahmen alle schuld auf uns und jubelten wie die perser der geschlechterübergreifenden einheit der kreuzritter der imaginären familienzustände zu oder was.
die hirschen jedenfalls bereiteten zu gegebener zeit ihre beifalls-, jubel- und gegebenenfallsmittheorieuntermauernde aktion auf dem gelände des württembergischen kunstvereins vor, lautsprecher und mikrofone wurden unter realistischen verhältnissen ausprobiert, flugschriften wurden ausgelegt, ein text von nietzsche wurde schon mal zur übung für den ernstfall der öffentlichkeit präsentiert, als dann die begleitende bfe (beweissicherungs- und festnahmeeinheit) der polizei uns wissen liess, dass ob der vielfältigen aktivitäten auf dem gelände des württembergischen kunstvereins die laufstrecke der demonstration verlegt worden sei (erneuter perspektivwechsel): wir sollten doch bitte zur staatsgalerie gehen; dort hätten wir ungehinderten einblick in die unscheinbare vielfältigkeit der eindimensionalität.
und so taten wir es auch: ohne lautsprecheranlage zogen wir zur staatsgalerie und schmiegten uns so nahe wie möglich an den weg der demonstration der sprenggläubigen fundamentalisten und ihrer doch recht unbedarften jünger und jüngerinnen. den text von nietzsche durften wir nicht mehr aufsagen.
im kleide der chauvinistisch regierten familie aus den vierzigern, im kleide der gestammheimlichen staatspolizei und im kleide des chew-chew-klans zollten wir beifall den gestrigen, den verlorensten und den verdampften; den wiederholten, nochmaligen perspektivwechsel setzen wir als erkannt voraus. aber egal.
kunstvermittelnd und aktiv die aktion begleitend waren iris dressler und hans d. christ vom württembergischen kunstverein stuttgart, herr stoltenberg, textvergessen, doktor krausmeister, airjibeer, siemers, frau foo aka kokomiko, spaghettitarzan, irmi, fleur und die anderen blöden arschlöcher ohne twitter-account. ihr wisst schon.
zu hören und zu sehen ist äh äh folgendes:
der text von nietzsche, roh (fragmente aus dem nachlass, 1885)
der text von nietzsche, nicht roh (als video)
die hirschen (als doku von cams21)
die hirschen (als doku obskurer provenienz)
und die stuttgarter nachrichten haben mich während der aktion übrigens kurz interviewed; den artikel wollt ihr bitte selber finden (ich empfehle den suchbegriff 'ku klux'): ich verlinke nicht zu den stuttgarter nachrichten oder zur stuttgarter zeitung. aber so siehts aus:
und ganz zum schluss: ich und meine signatur, rechts im bild:
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