yafuck, so war das damals: viel peinliches, viel geniales, und noch mehr peinliches. aber egal, ich muss es ja nicht nochmal und noch mal anhören. nebenan in der spurensicherung habe ich über zwei von diesen drei tapes schon so einiges geschrieben; diese texte remixe und remodelliere ich jetzt=hier, und zum dritten tape wird mir schon einiges einphallen, haha!
insgesamt sind alle drei tapes direkt anzuhören und downzuloaden; die bilder müsst ihr bei bedarf zusätzlich speichern.
a few weeks ago i was ranting about southwestgermanprotopostpunk and how it was invented in the metropolis of ulm in 1981 and why revolutionary noise units could only survive in the jerkwaters of the river neckar. here is some more: a c-20-tape i found in the proverbial black holes of my collection. bernhard stichler (gitarre, bass, drums) and konrad kummer (gitarre, bass, synthesizer, voice) were completely unknown as "2moerder" or "two murderers, homicides, slayers, killers, cutthroats or assassins". this tape probably was their only sign of life. fumbling dilletantees (the correct dilletantesque spelling of dilettante!) botchering out five bunglering tracks and traces. no fun at all: a weird and idiosyncratic conglomerate of kraut, punk, stockhausen and outerincapacity.
gute güte. solche musik und solche texte waren 1982 vermutlich nur noch
in den provinzen möglich. expressimentierende punkinnerlichkeiten waren
durch; die revolution hatte die wohnstuben nie verlassen. dennoch
kauften sich diese netten herren aus ulm eine bahnsteigkarte und
versprühten (damals noch ohne bombs und ohne tags) gnadenlosen
stümper-charme. und wenn man sich denn doch wieder richtig an diese
zeiten erinnert: dann war das lebensnotwendig. heute klingt das wie
simulierter zen mit simulierter schlechter laune (ist ja auch nicht so
übel), damals war jeder eigene ton ein heilig-ton. (drüberschweb,
besserweiss, selbst auch gescheitert...)
ulm jedenfalls und 1982 behaupte ich mal oder wahrscheinlicher 1983. könnte auch zwei jahre früher
oder drei jahre später sein; der unterschied war nicht so zu spüren, damals,
wie gesagt, und heute erst recht nicht. frische luft im hauch schmecken konnte man diese ganze zeit;
wirklich atmen erst später (so wie jetzt auch schon wieder nicht: es
wird stickiger. doch damals (wie gesagt: damals) zerfaserte die
migration der intellektuellen ins eigene innere nicht in milliarden
mikro-universen. damals hatten die herrschenden natürlich auch schon die
macht, doch die bewusst-beherrschten subversifizierten sich und ihre
nächsten und unseren kranken nachbarn auch im ewigen scharmützel
zwischen besitz und eigentum, gut und scheisse, gott und "gott". heute
kümmert das keine sau mehr.) äh. wo waren wir?
los geht's.
ulm jedenfalls. 2moerder hiess die band oder eben auch "zwei mörder".
mindestens eine kassette erschien auf dem label "der stille säufer"; ein
sampler dieses labels ist weiter unten
zu finden. bernhard stichler (gitarre, bass, drums) und konrad kummer
(gitarre, bass, synthesizer, stimme) sind irgendwo im daten-nirvana
verschwunden; vielleicht wollen sie auch von dem ganzen scheiss nichts
mehr wissen. die kassette taucht mit einigen fragezeichen in der apunkt-bibel auf, ansonsten sind scans von schlechten fotokopien die einzige informationsquelle. wenn du mehr weisst: her damit!!
2moerder jedenfalls, zwei mörder aus ulm oder aus der gegend. das tape
hiess "musik aus der steckdose" und erschien als konsumentenfreundliche
c-20: zweimal acht oder neun minuten. wir hören in folge: 1- mein herz / 2- ddie menschheit / 3- break the law / 4- rain walk / 5- mein herz (teil 2).
selbstüberschätzung und selbstunterschätzung waren damals (wie gesagt: damals) eine überlebensnotwendige einheit. enjoy gefälligst!
(mp3 / linksklick zum hören / rechtsklick zum speichern)
und weiter:
the hinterland of nowheria: ulm 1982/83. federal german bands in those days
of course could not even try to imitate the pop-feeling of punk. so
they created their own version of post-punk as a starting point instead.
so richtigen punk konnten die deutschen damals (1977 bis 1983) allerdings nicht: entweder war es zu brutal und ohne lockerness oder zu sehr fun und ohne widerstandsstrategien. ausnahmen gab es natürlich; die sind heute aber nicht unser thema. post-punk aber konnten die deutschen: die intellektualistische weiterverschreibung der revolution war den kids von nietzsche und afri-cola ein leichtes.
so richtigen punk konnten die deutschen damals (1977 bis 1983) allerdings nicht: entweder war es zu brutal und ohne lockerness oder zu sehr fun und ohne widerstandsstrategien. ausnahmen gab es natürlich; die sind heute aber nicht unser thema. post-punk aber konnten die deutschen: die intellektualistische weiterverschreibung der revolution war den kids von nietzsche und afri-cola ein leichtes.
zumeist entstanden die diversifikationen der damals noch als NEU! empfundenen musik und weiterführende pop-forschungen in den bundesdeutschen provinzen wie tübingen, langwedel, herne, mettmann oder verden an der aller: anderes und schon gleich gar nichts wichtigeres gab es dort auch nicht zu tun.
heute hören wir ein nicht ganz so einschlägig bekanntes forschungsergebnis aus ulm. kassettentäter aus dem hinterniemandsland zwischen bayern und baden-württemberg zerebrieren zwanzig minuten langweilige unruhe im spannungsfeld von peinlich und geil. wie wir wohl alle.
frank von der punk-disco kennt das ding natürlich (startseite > kassettographie > sampler > ungefähr nummer fünf von oben); frank apunkt wird es in der nächsten auflage seiner sich allmählich zum standardnachschlagewerk entwickelnden schrift "als die welt noch unterging" erwähnen.
die kassette hiess "ä/ö/ulm" und erschien wie gesagt um 1983 auf dem label "der stille säufer", ein name, der mir damals recht nahe ging. trotz einer recht unausführlichen korrespondenz mit einem der herren götter ist meine erinnerung an die teilhabenden künstler und künstlerinnen nur fragmentarisch bis ruinös. berufenere seien hiermit aufgefordert, die wahre hystorie der welt zu verkünden: ich habe keine ahnung.
wir hören im einzelnen und in dieser reihenfolge und insgesamt nahtlos am stück:
- pluto outline - wellenreiter
- der springende punkt - weisse fahnen
- der springende punkt - nicht gehen
- die inquisition - seekrankes walross
- die götter - nachtflieger
- wurzel aus m durch m - erste tektur
- die götter - glücklicher vamp
produziert haben das wohl konrad kummer und gino del vino, eine kontaktadresse in 7903 laichingen lud damals zur kontaktaufnahme ein. die uneindeutigen bezeichnungen der beteiligte sind natürlich heutzutage nur schwerlich zu erguurgeln; vielleicht sind aber doch irgendwo gerüchte, erinnerungen und echoes zu finden und zu veröffentlichen.
(mp3 / linksklick zum hören / rechtsklick zum speichern)
und einen noch:
und drittens also noch ein tape von den göttern, live aufgenommen am 20. februar 1983 im atak in ulm. die ersten dreivierminuten vom tape sind leider unwiderruflich verdumpft und vermummelt, doch danach rumpelt es ganz ordentlich anhörbar. offensichtlich waren die götter der zentrale kulminationspunkt der ulmer szene, und ganz offenhörig orientiert sich der sänger der götter an meiner performance bei den live-auftritten von zimt und autofick; doch das nur nebenbei und abschliessend zu zum zur ulm gesagt. das weitere ist den scans zu entnehmen; ich habe keine lust mehr zulm schreiben und fühle mich gebauchpinselt.
(mp3 / linksklick zum hören / rechtsklick zum speichern / und wie gesagt: die ersten paar minuten sind dumpf und dull; fürchterlich. aber mehr ist halt nicht da)
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